Wasserstoff wird in der Heiztechnik der Zukunft eine feste Bedeutung haben. Wir ebnen den Weg dorthin.

Leiter des Verbands-Management bei Vaillant

Wasserstoff wird in der Heiz­technik der Zukunft eine feste Bedeutung haben. Wir ebnen den Weg dorthin.

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Mehr als Zukunftsmusik

Wie wir mit Wasserstoff heizen können

Alle re­den da­rü­ber: Was­ser­stoff. Die in der Öf­fent­lich­keit und im po­li­ti­schen Raum oft kon­tro­vers ge­führ­ten Dis­kus­sionen spie­geln je­doch meist nicht den ak­tu­ellen Stand der Wis­sen­schaft wider. Wel­che Be­deu­tung hat Was­ser­stoff für die Ener­gie- und Wär­me­wen­de? Der Bun­des­re­gierung und der Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft ist längst klar, dass Was­ser­stoff als Schlüs­sel­ele­ment der Ener­gie­wen­de zu ver­ste­hen ist, das be­nö­tigt wird, um eine kli­ma­neu­tra­le Ener­gie­ver­sor­gung bis 2045 zu er­rei­chen. So heißt es auf den In­for­ma­tions­sei­ten der Bun­des­re­gierung zur Na­ti­o­na­len Was­ser­stoff­stra­te­gie: „Grü­ner Was­ser­stoff ist das Erd­öl von mor­gen. Der fle­xib­le Ener­gie­trä­ger ist un­ver­zicht­bar für die Ener­gie­wen­de und er­öff­net deut­schen Un­ter­neh­men neue Märk­te.“
Mit der Testinfrastruktur des Wasserstoffdorfes werden umfangreiche und praxisorientierte Kenntnisse über den Umgang, die Verteilung und den Einsatz von reinem Wasserstoff generiert.
Auf 12.000 Quadratmetern Versuchsfläche wird der Wasserstofftransport getestet. Ein 1.400 Meter langes Verteilnetz, ergänzt durch eine Gasdruckregel- und -messstation sowie Messtechnik in einem Versuchscontainer, bildet den Kern der Einrichtung.

„#gasneudenken be­­deu­­tet für mich, Was­­ser­­stoff als tra­­gen­­de vier­­te Säu­­le der Ener­­gie- und Wär­­me­­wen­­de an­­zu­­er­­ken­­nen und die­­se Bot­­schaft wei­­ter­zu­­tra­­gen“, sagt Alexander Schuh. Er ist Lei­­ter des Ver­­bands-Ma­­nage­­ments beim Heiz­­ge­­rä­te­tech­nik­­her­­stel­ler Vaillant, seit 15 Jah­­ren im Ge­­schäft und stets auf dem neu­es­ten Ent­­wick­­lungs­­stand. Das ers­te 100-Pro­­zent-Was­­ser­­stoff-Brenn­­wert­­ge­­rät der Fir­ma Vaillant wird der­­zeit mit dem Ko­­ope­­ra­­ti­ons­­part­­ner Mitnetz Gas im Was­­ser­­stoff­­dorf Bitter­feld-Wolfen ge­­tes­­tet.

Das Be­son­de­re ist hier, dass der Was­ser­stoff für den Be­trieb aus ei­nem lei­tungs­ge­bun­de­nem Erd­gas-Lei­tungs­netz stammt. Was un­spek­ta­ku­lär klingt, ist ein ech­ter Game-Changer für den Wär­me­markt der Zu­kunft: Eine schnel­le De­kar­bo­ni­sie­rung be­ste­hen­der Erd­gas­kun­den kann so er­mög­licht wer­den. Gas­heiz­systeme stellten bei der Neu­installation von Wärme­erzeugern im Jahr 2023 mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent die vorherrschende Heiz­technologie dar. 

"Was­ser­stoff kann zu ei­nem re­si­lien­ten Ener­gie­sys­tem bei­tra­gen."

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Grüner Wasser­stoff ist während des gesam­ten Produk­tions­pro­zesses CO2-neutral. Mithilfe von Elek­trolyse wird Wasser in seine Bestand­teile Wasser­stoff und Sauer­stoff zerlegt. Der dafür not­wendige Strom stammt aus er­neuer­baren Energien.

Blauer Wasser­stoff entsteht durch die Dampf­reformie­rung kohlen­stoff­haltiger Energie­träger. Dadurch entstehen­des CO2 wird auf­gefangen und unter­irdisch in bis zu 4.000 Metern Tiefe gelagert. Blauer Wasser­stoff ist CO2-arm.

Türkiser Wasser­stoff entsteht bei der Pyro­lyse von Methan. Dieses wird in Wasser­stoff und fes­ten Kohlen­stoff gespal­ten. Das Kohlen­stoff-­Granulat kann in anderen Prozes­sen weiter­verwendet werden. Türkiser Wasser­stoff ist CO2-neutral.

Wasser­stoff ent­lastet un­ser Ener­gie­system

Der Energieträger Was­ser­stoff wird aus meh­re­ren Grün­den in Zu­kunft eine zen­tra­le Rol­le spie­len. Die ak­tu­el­le geo­po­li­tische Si­tu­a­tion zeigt uns, dass es wich­tig ist, in un­se­rer Ener­gie­ver­sor­gung so un­ab­hän­gig wie mög­lich zu sein: geo­grafisch und tech­no­lo­gisch.

„Ei­ne vor­ran­gi­ge Elek­tri­fi­zie­rung un­se­res Ener­gie­sys­tems ist auf ab­seh­ba­re Zeit nicht mög­lich, der da­für not­wen­di­ge Aus- und Um­bau der Netz- und In­fra­struk­tur wä­re enorm und wür­de Jahr­zehn­te in An­spruch neh­men. Die­se Zeit ha­ben wir nicht.

Und hier kommt Was­ser­stoff ins Spiel. Der kann kli­ma­neu­tral aus er­neu­er­ba­rem Über­schuss­strom er­zeugt wer­den. Statt zum Bei­spiel Wind­parks wie bis­her ab­zu­re­geln, um das Strom­netz nicht zu über­las­ten, könn­te de­ren Ener­gie sinn­voll ge­nutzt und in Was­ser­stoff um­ge­wan­delt wer­den.

Mit ei­nem ver­gleichs­wei­se ge­rin­gen Auf­wand kann das deut­sche Gas­netz, das über 500.000 Ki­lo­me­ter lang ist, für die Durch­lei­tung von bis zu 100 Pro­zent Was­ser­stoff er­tüch­tigt wer­den. Zu die­sem Er­geb­nis kommt eine Stu­die des Deut­schen Vereins des Gas- und Was­ser­faches (DVGW) in Zu­sam­men­ar­beit mit der Ma­te­rial­prü­fungs­an­stalt der Uni­ver­si­tät Stutt­gart. Was­ser­stoff kann so für die si­che­re Ener­gie­ver­sor­gung von Haus­hal­ten und In­dus­trie, aber auch für die Sta­bi­li­tät des deut­schen Strom­net­zes sor­gen“, so Schuh.

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Kli­ma­neu­tral hei­zen
Was­ser­stoff kann un­kom­pli­ziert zur Ein­spa­rung von CO2-Emis­si­onen beim Hei­zen bei­tra­gen. Zwei Drit­tel der Deut­schen kön­nen sich vor­stel­len, mit Was­ser­stoff zu hei­zen.
H2-ready-Brenn­wert
Ab 2025 wird es was­ser­stoff­fä­hi­ge Gas-Brenn­wert­ge­rä­te se­rien­mä­ßig ge­ben. So kann fos­si­les Erd­gas Schritt für Schritt re­du­ziert wer­den.
Ener­gie­wen­de im Hei­zungs­keller
Hei­zen mit Was­ser­stoff er­mög­licht Haus­be­sit­zen­den eine schnel­le Um­set­zung der Ener­gie­wen­de im Hei­zungs­kel­ler – so­zial­ver­träg­lich ohne enor­me In­ves­ti­ti­onen.

Aus­bau der er­neu­er­ba­ren Ener­gien muss an Fahrt auf­neh­men

Bis 2045 will Deutsch­land kli­ma­neu­tral sein. Der Aus­bau er­neu­er­ba­rer Ener­gie­an­la­gen sowie der Elektrolyseleistung muss deut­lich an Tem­po ge­win­nen. Doch die deut­schen Pro­duk­tions­ka­pa­zi­tä­ten al­lein wer­den nicht aus­rei­chen, um den Ener­gie­hun­ger der kom­men­den Jahr­zehn­te zu stil­len, weiß Alexander Schuh: „Der Im­port von grü­nem und blau­en Was­ser­stoff, aber auch von eneuerbarem Biomethan, wird in den kom­men­den Jah­ren ein The­ma von wach­sen­der Be­deu­tung sein. Hier will Deutsch­land mit in­ter­na­ti­o­na­len Ko­ope­ra­ti­onen ei­ge­nes tech­ni­sches Know-how auch im Aus­land ent­wi­ckeln.“

Kli­ma­neu­tral hei­zen, auch im Ge­bäu­de­be­stand

Für die Gas­wirt­schaft ist es wich­tig, tech­no­lo­gie­of­fen zu blei­ben und zum Bei­spiel auch die Brenn­wert­tech­nik fit für die Zu­kunft, fit für Was­ser­stoff zu ma­chen.

Alexander Schuh be­tont: „Wir müs­sen uns da­rü­ber im Kla­ren sein, dass es in Deutsch­land zahl­rei­che Haus­hal­te gibt, für die das Hei­zen mit ei­ner Wär­me­pum­pe auch künf­tig nicht mit ei­nem ver­tret­ba­ren Auf­wand infra­ge kommt. Alt­bau­ten und Mehr­fa­mi­lien­häu­ser sind hier zu nen­nen, bei de­nen der Um- und Aus­bau­auf­wand eine wirt­schaft­li­che Nut­zung von strom­ba­sier­ten Hei­zun­gen nicht recht­fer­tigt.

Die ersten H2-ready-Geräte sollen 2025 auf den Markt kommen.
Bei der Verwendung von grünem Wasserstoff entstehen keine Treibhausgase.

Auch der An­schluss an Wär­me­net­ze bie­tet, selbst bei ei­nem mas­si­ven Aus­bau, längst nicht für alle Ge­bäu­de eine ech­te Al­ter­na­ti­ve. Rund 25.000 Ki­lo­me­ter Fern­wär­me­netz sind heu­te ver­füg­bar. Im Sin­ne der Nach­hal­tig­keit von Bau­ob­jek­ten und für eine ech­te Wär­me­wen­de wird Was­ser­stoff un­ver­zicht­bar sein. Mei­ne täg­li­che Auf­ga­be ist es, die In­no­va­tions­fä­hig­keit der Gas­wirt­schaft he­raus­zu­stel­len und im po­li­ti­schen Raum zu er­klä­ren, wie wir #gasneudenken.“

Hier be­ginnt die Zu­kunft schon heute

Gas-Brenn­wert­­ge­rä­te der neu­es­ten Ge­ne­ra­tion von Vaillant und an­de­ren Heiz­geräte­herstellern sind be­reits jetzt in der La­ge, Gas mit ei­ner 20%igen Bei­mi­schung von Was­ser­­stoff zu verbrennen (mög­lich bei den Vaillant-Ge­rä­ten: ecoTEC exclusive VC 1–7 und ecoTEC plus VC/VCW/VCI 1–5). Wie die Wär­me­­ver­sor­gung der Zu­kunft aus­se­hen kann, wird in Deutsch­land in­ten­siv er­probt, zum Bei­spiel in Bit­ter­feld-Wol­fen. Im Was­ser­stoff­dorf wird ne­ben dem Trans­port und der Ver­tei­lung auch die An­wen­dung von rei­nem Was­ser­stoff zum Hei­zen ge­tes­tet. So wer­den das Wis­sen und die Grund­la­gen ge­schaf­fen, um den Wär­me­markt schnell und si­cher in die Kli­ma­neu­tra­li­tät zu füh­ren.

"Unser Know-how wird einen ent­schei­den­den Bei­trag für die Zu­kunfts­fä­hig­keit Deutsch­lands und das Ge­lin­gen der Ener­gie­wen­de leis­ten. Da­von bin ich über­zeugt."

Grü­ner Was­ser­stoff und sei­ne De­ri­va­ten, wie z. B. syn­the­ti­sches Gas, so­wie Bio­gas werden eine wich­ti­ge Rol­le im Ener­gie­sys­tem spie­len.
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